französischer Politiker; KPF; Generalsekretär der KPF 1972-1994; Mitglied der Nationalversammlung 1973-1997; 1972 Mitgründer der "Union de la Gauche"
* 7. Juni 1920 La Hoguette/Normandie
† 16. November 1997 Paris
Herkunft
Georges Marchais war der Sohn eines Steinhauers (n. a. Angaben eines Glasarbeiters). Für seine Mutter, eine Kriegerwitwe und ehemals wohlhabende Bauerntochter, war es die zweite Ehe. Der Vater starb, als M. zehn Jahre alt war.
Ausbildung
1935 begann M. eine Lehre als Dreher in Paris, die er aber schon nach einem halben Jahr aufgab. Es folgten verschiedene Anstellungen als Bürobote bei Pariser Banken und Versicherungen. Ab 1938 arbeitete M. bei der Société Nationale du Construction Aéronautique du Centre, einer rüstungswichtigen Flugzeugfabrik (was ihm Militär- und Kriegsdienst ersparte) und wurde dort als Flugzeugmechaniker angelernt.
Wirken
Ab Nov. 1940 arbeitete M. bei der "Aktiengesellschaft Otto" (Ago) auf einem deutschen Luftwaffenstützpunkt. Im Dez. 1942 unterschrieb er eine Arbeitsverpflichtung für die Messerschmitt-Werke im bayerischen Leipheim. Ob es sich dabei um eine Zwangsverpflichtung handelte oder ob sich M. freiwillig zu dieser Tätigkeit gemeldet hatte, blieb bis zu seinem Tode umstritten. Nach eigenen, ebenfalls angezweifelten Angaben kehrte M. im Mai 1943 illegal nach Frankreich zurück, um dort bis Kriegsende unterzutauchen. Über die Umstände, unter denen M. ...